Die Abschiedstournee

Es spricht sich so langsam herum: Ich befinde mich auf meiner Abschiedstournee. 


Im Dezember habe ich meine letzte AIDS-Gala der Welt moderiert. 

Im April habe ich zum letzten Mal bei Let‘s Go Queer im Schlachthof Wiesbaden aufgelegt. 

Mein letzter Eurovision Song Contest mit Aurora DeMeehl war im Mai. 

Diesen Monat kommt meine letzte Anwesenheit bei Schrill und Laut im Schlosskeller. 


Im Juli kochen die Emotionen noch mal hoch bei meinem 15-jährigen Bühnenjubiläum bei der Schlager-Trash-Show am Heinerfest-Sonntag. 


Das große Finale ist mein 10. CSD Darmstadt mit großartiger Tuntenschau. 


Berlin, Tokio und Manhattan klappen zwischendrin wahrscheinlich nicht mehr. Da muss wer anderes einspringen. 


Ich bin auf den hohen Hacken überall gewesen wo ich hinwollte. Das einzige was ich noch nicht gemacht habe, ist Aufhören. Und das kommt nun gerade noch rechtzeitig. 


Feiert mit!


Die letzten Daten
16.06. Schrill und Laut, Schlosskeller Darmstadt

02.07. Schlager-Trash-Show, Heinerfest 

19.08. CSD Darmstadt

Rede zum CSD Darmstadt 2021

Zum 10-jährigen Jubiläum des CSD Darmstadt durfte ich dieses Jahr wieder bei der Kundgebung sprechen. Darüber habe ich mich sehr gefreut.

 

Da nicht alle dabei sein konnten und manche vielleicht auch nicht alles gehört haben, steht meine Rede hier nun noch mal online.

 

Der Christopher Street Day in Darmstadt ist für mich von Beginn an ein unheimlich wichtiges Ereignis. Ich bin so dankbar, dass eine kleine Gruppe Menschen es Jahr für Jahr schafft, diesen Tag zu organisieren und uns eine unvergleichliche Veranstaltung zu bescheren.

 

Danke an vielbunt und hier vor allem die die CSD-Gruppe!

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Rede CSD Darmstadt 2018

Hallo meine lieben Menschen!
Auch ich begrüße euch ganz herzlich zum CSD Darmstadt 2018. Wie schön dass wir alle da sind!
In diesem Jahr lautet unser Motto trans* Pride – Du bestimmst nicht mein Geschlecht.
Ich bin unbeschreiblich stolz, dass wir dieses Jahr einen trans* Pride in Darmstadt haben und diesen auch so nennen. Ich bin stolz darauf, dass wir in unserer Mitte starke trans* Menschen haben, die sich in die Vorbereitungen gestürzt und viel von sich persönlich gegeben haben. Und ich bin genauso stolz auf die cis Leute im CSD-Team, die erkannt haben, dass jetzt die Zeit für einen trans* Pride gekommen ist, die offen und solidarisch an diesem Projekt mitgearbeitet haben. Es ist ein Traum!
Es ist wichtig die Themen von Trans* in den Fokus zu rücken. Wir haben in der Vorbereitung gemerkt, dass wir vieles einfach nicht wissen oder uns anfangs schwer fiel zu verstehen. Warum ist das so? Was ist der Unterschied zwischen dem und dem, warum ist dieser Begriff gut und jener nicht? Wir haben in der Vorbereitung sehr viel gelernt, voneinander und über uns selbst. Und dafür möchte ich allen Beteiligten noch mal ausdrücklich danken.
Dieser CSD ist ein besonderer.

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Nenn mich nicht Drag

Es gibt in der Welt der Travestie eine Sache, die um sich greift und mich schon immer ein wenig gestört hat. In Ankündigungstexten für Events, als Titel von Shows oder einfach wenn man über sie redet: Travestiekünstlerinnen und Drag Queens werden zunehmend nur noch "Drags" genannt. Und das ist nicht nur die Art und Weise, wie andere uns bezeichnen. Die Kolleginnen und Genossinnen sprechen vollkommen selbstverständlich von "Drags" wenn sie über sich reden. Ich weigere mich zu glauben, dass das schon immer so war. Und ich glaube, dass ich das nur im deutschsprachigen Raum sehe, nicht jedoch im englischsprachigen Raum.

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Da rappelts im Congresium

Die sogenannte "Demo für Alle" hat für den 20. Januar 2018 zu einem "Symposium" in Frankfurt eingeladen. Thema der Veranstaltung lautet "Öffnung der Ehe - Folgen für alle". Nicht nur dieser Titel, sondern auch das Programm und die Liste der Referent_innen versprechen eine durchweg homofeindliche Veranstaltung für rechte Christen, denen die Welt insgesamt zu schwul und unzüchtig ist. Was die Einladung der Veranstaltung jedoch nicht verrät: Wo in Frankfurt dieses "Symposium" stattfinden soll. Den Kniff kann sich Hedwig von Beverfoerde ausgedacht haben, damit die zu erwartende breite Gegenbewegung den Veranstaltungsort nicht wieder unter Druck setzt. Oder es kann auch sein, dass einfach niemand Lust hat, eine pseudowissenschaftliche Veranstaltung der erfahrungsgemäß auch Nazis beiwohnen, bei sich zu beherbergen.

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Rede beim CSD Darmstadt 2017

Ich glaube, das war der beste Christopher Street Day den ich in Darmstadt je erlebt habe. Es waren unwahrscheinlich viele Menschen da, und wir hatten ein sehr gutes Programm mit großartigen politischen und künstlerischen Beiträgen.

Es bleibt wichtig, sich für die Rechte von Minderheiten einzusetzen. Es bleibt wichtig, zu Demonstrationen zu gehen und sich Gehör zu verschaffen. Der CSD ist ein wichtiges Element unserer Bewegung. Er ist da um zu feiern, zu erinnern, zu gedenken und Forderungen zu formulieren. Er macht uns stark und hält uns wachsam.

 

Wie auch in den letzten Jahren durfte ich bei der Zwischenkundgebung der Demonstration auch eine Rede halten. Für diese Gelegenheit bin ich sehr dankbar und ich bin auch wirklich stolz, diese Rolle einnehmen zu dürfen und ein Teil des CSD zu sein.
Danke CSD Darmstadt! Danke vielbunt!

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Das soll meine letzte "Demo für Alle" sein

Unsere erste Teilnahme gegen die sogenannte Demo für Alle in Stuttgart
Unsere erste Teilnahme gegen die sogenannte Demo für Alle in Stuttgart

Am Sonntag, den 25. Juni 2017, wird die sogenannte "Demo für Alle", zum zweiten Mal versuchen, durch Wiesbaden zu marschieren. Nachdem sie in Stuttgart gescheitert sind, versuchen sie es nun in der hessischen Landeshauptstadt.

Diese unheilige Allianz aus verhindertem Adel, rechten Christ_innen, AfD-Funktionär_innen, Burschenschaftlern, Identitären und lupenreinen Nazis machen gegen uns Stimmung. Mit ihren Demonstrationen gegen sogenannte „Frühsexualisierung“ und „gegen Gender“ geben sie vor, sich um konservative Werte und Familienschutz zu bemühen. Letztendlich zielt diese Bewegung jedoch darauf ab, uns als pervers zu diskreditieren und zu kriminalisieren. Aufklärung über vielfältige Lebensweisen nennen sie Kindesmissbrauch und uns nennen sie pädophil. Und mit diesen Lügen und ihrer Panikmache haben sie auch noch Erfolg bei gutgläubigen Schafen, die denken man könnte Homosexualität wegdemonstrieren (wenn wegbeten schon nicht hilft..).
Diese sogenannte „Demo für Alle“ erfuhr dabei erstaunlich viel Verständnis und erschreckend wenig Gegenwind.

Zum fünften Mal werde ich mich dem Protest gegen diese Hetze anschließen. Weil ich nicht ruhig zuhause sitzen kann, wenn Menschen gegen mich und das was ich bin auf die Straße gehen. Zum fünften Mal werde ich mich entlang einer Polizeilinie positionieren und denen, die uns stumm und unsichtbar machen wollen zeigen, dass sie damit das Gegenteil erreichen. Dass wir uns ihnen entgegenstellen, Haltung zeigen und widersprechen.
Denn zu lange haben sie diesen Widerstand nicht gespürt. Als wir vor zwei Jahren zu unserer ersten Gegendemo nach Stuttgart gefahren sind, waren wir acht Leute aus Darmstadt! Wir standen mit 200 Antifaschist_innen einer Masse von 4000 reaktionären Pseudo-Christ_innen, Burschenschaftlern, Identitären, Neonazis und sonstigen dummen Schafen gegenüber.

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Rede bei #notddz in Karlsruhe

Am 3. Juni 2017 riefen Nazis zu einem Aufmarsch in Karlsruhe-Durlach auf. Am gleichen Tag fand in der Innenstadt der CSD Karlsruhe statt.
Die Karlsruher Stadtgesellschaft hat sich sehr intensiv darauf vorbereitet und unter dem Motto "Karlsruhe zeigt Flagge" mit einem großen Bündnis viele Organisationen und Gruppen vorbereitet. Bereits im Vorfeld hingen unzählige Banner im ganzen Stadtgebiet und am Tag selbst fanden viele Gegenveranstaltungen mit Kundgebungen und Mahnwachenpunkten statt.

 

Ich wurde vom CSD Karlsruhe eingeladen, als Deligierte auch einen Redebeitrag zu leisten und war deshalb bei der Kundgebung vor Ort. Letztendlich haben sich in Durlach Tausende Menschen etwa 300 Nazis (statt der angekündigten 600 - 900) entgegengestellt.

 

Die Kundgebung war bunt und friedlich. Ich war gerne dabei. Es zeigt sich, wie wichtig es nach wie vor ist, Haltung zu zeigen, aufzustehen und nicht wegzusehen. Danke an diejenigen, die den Widerstand organisiert und so viele Menschen zusammengebracht haben.
Vielen Dank ebenso an den CSD Karlruhe, der mich eingeladen hat und dessen diesjähriges Motto "Bunte Liebe statt brauner Hass" ein wunderbares Gegenprogramm und Zeichen der Vielfalt in die Stadtmitte gebracht hat. Viele Demonstrant_innen aus Durlach habe ich später auch auf dem CSD-Festplatz getroffen.

 

Leider war die Redezeit bei der Kundgebung limitiert. Ich musste ein paar Passagen auslassen. Der Vollständigkeit halber habe ich das Ungesagte in kleinerer Schrift im Text beibehalten.

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LESBIANERINNEN!!!

Seit einiger Zeit gibt es ein Blog das das "Leben mit einer Lesbianerin" zum Inhalt hat. Die Reaktionen darauf fallen überraschend unterschiedlich aus... Ich habe eine Lesung in Darmstadt besucht und war hellauf begeistert. Einige Leser_innen ohne Berührungspunkte zu lesbianischen Themen sind irritiert, das P-Magazin bringt die Texte und Grafiken nun als Print und leider scheinen einige das Augenzwinkern das ihnen zwischen den Zeilen entgegenblinzelt nicht verstanden zu haben.

Auch wenn mich keine_r dazu befragt hat, gebe ich euch meine knallharte Analyse!

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Rede beim IDAHOBIT 2017

Auch in diesem Jahr gab es auf dem Darmstädter Luisenplatz eine Kundgebung zum 17. Mai, dem Internationalen Tag gegen Homophobie, welcher in Darmstadt und vielen anderen Städten auch als Internationalen Tag gegen Interfeindlichkeit, Transfeindlichkeit und Bifeindlichkeit begangen wird.

Ich bin froh, dass ich wieder als Rednerin dabei sein durfte.

 

 

Wir alle haben Erfahrungen mitgebracht, die den Willen zu Veränderung vorantreiben. Erfahrungen, die wir als junge Menschen auf der Straße oder auf dem Schulhof gemacht haben. Wenn man uns als unnormal oder krank bezeichnet hat oder „schwul“ für unser Umfeld nichts anderes war als ein Schimpfwort. Wenn unser Anderssein aufgefallen ist und wir nicht mehr dazu gehörten, oder wenn unser Anderssein nicht aufgefallen ist und wir Angst hatten, uns beim Ausbildungsplatz, im Freundeskreis oder gar in der Familie zu outen.

 

Wir sind lesbisch, schwul, trans*, bisexuell oder intersexuell. Es ist für mich heute leicht zu sagen. Das war es aber nicht immer und ist es bis heute auch nicht für alle.
Die Diskriminierung auf dem Schulhof ist für viele von uns Vergangenheit. Bei einigen jedoch noch gegenwärtiger Alltag.
Auch das Coming Out vor Kolleg_innen kann immer noch den Verlust des Arbeitsplatzes bedeuten. Einige von uns würden gerne heiraten oder Kinder adoptieren, jedoch sperrt sich die Politik noch dagegen. Manche von uns können kaum eine Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln absolvieren, ohne Beschimpfungen oder Drohungen ausgesetzt zu sein. Das sind keine Erlebnisse, die alle von uns machen, aber doch einige.
Diskriminierung und Verfolgung sexueller Minderheiten ist kein Problem der Vergangenheit: Opfer des sogenannten Schwulen-Paragrafen 175 sind bis heute nicht vollständig rehabilitiert und entschädigt, neurechte Bewegungen gehen gegen Gleichstellung auf die Straße und die Selbstmordrate von homosexuellen und transsexuellen Jugendlichen ist vier bis fünf mal höher als bei den übrigen.

 

Dennoch schauen wir uns im Rest der Welt um und sehen: Wir haben das Glück, in einer Gesellschaft zu leben, in der unsere bloße Existenz nicht verboten ist. In der wir eine Stimme haben mit der wir auf uns aufmerksam machen und Forderungen formulieren können.

 

Und ich sehe es deshalb als unsere Pflicht an, die Stimme die wir haben zu nutzen.

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Junggesellinnenabschied: bitte woanders

Liebe Junggesellinnenabschiede!

 

Ganz kurz und mit aller Härte: Wenn eure Braut eine Hete ist, habt ihr auf einer Gay Party nix zu suchen.
Ihr führt uns damit vor, was ihr dürft und wir nicht.

Ja, ich weiß: Ihr könnt nix dafür, dass wir nicht heiraten dürfen und euch wäre lieber, wenn das anders wäre. Wir können aber auch nix dafür, dass die anderen Parties euch anscheinend nichts zu bieten haben. Mir wäre auch lieber, wenn das anders wäre.
Ich frage mich aber ohnehin, ob das wirklich allein der Grund ist, warum Junggesellinnenabschiede so gerne mit "Claudi Heiratet! JGA 2017"-Shirts, Schärpen und Bauchladen auf CSDs Kondome verkaufen(!) oder nachts auf unseren Feten feiern wollen. Hat sich die Vorstellung, dass Schwulenpartys die besten seien, nicht mittlerweile abgenutzt...?

 

Oder gibts da vielleicht noch einen ganz andern Grund, der ehemals feierwillige und in allen Angelegenheiten spaßorientierte Woo-Girls kurz vor dem endgültigen Eintritt ins sittsame Eheleben auf unsere statt auf jede andere Party treibt?
Ist es das wohlige Gefühl, irgendwie im unseriös-sexuell aufgeladenen Dunst zu sein, ohne dass dieser bis zum nächsten Morgen haften bleibt? Ist es die etwas unrealistische Erwartung, supersexy mit extremst heißen Männern zu tanzen und sich dabei nicht die Finger zu verbrennen? Ist es die Angst, dass man sich in der letzten Nacht "in Freiheit" vielleicht aus Versehen einen Fehltritt leistet, wenn man auf einen Heteromann trifft...?
Wenn ihr nur auf eine Homofete geht, weil ihr befürchtet, dass ihr in der Nacht vor eurer Hochzeit besoffen mit einem netten Typen rummacht oder so richtig fremd geht, dann lasst es besser ganz! <3 Das ist der prefekte Moment einfach mal das Beziehungsmodell zu überdenken. Die Gelegenheiten und Verführungen zum Seitensprung werden auch in Zukunft kommen.  Aus eurer wie auch aus unserer Perspektive gibt es eine bittere Wahrheit: Life is not a Gay Party.

Ich sage es lieber jetzt vorher, als in der Nacht selbst vor der Tür, wenn ihr fragt ob ihr gratis rein kommt. Weil die eine, der ihr mit der Heißklebepistole einen Gardinenfetzen an die Plastikkrone geleimt habt, bald heiratet. #sorrynotsorry

 

Nix für ungut!

Eure Rosa


P.S. Nehmts bitte nicht zu persönlich. Wir alle wissen, dass man bei einem JGA nicht man selbst ist... Und wenn ihr eure Scheidung feiern wollt, kommt vorbei! Ich geb einen aus.

Rede beim CSD Darmstadt 2016

Das war der nasseste CSD den ich jemals mitgemacht habe. Zum Glück.
Denn nach den Reden von Andrea Krieger und Dirk Ludigs, nach der beeindruckenden Demo durch die Innenstadt, der Eröffnung mit dem Oberbürgermeister und wichtigen Leuten aus der CSD-Orga, dem besten Lineup das wir jemals hatten und den guten Politdiskussionen und der schönsten After-Show-Party ever wäre der CSD Darmstadt 2016 einfach für immer unerreicht geblieben, wenn wir auch noch Sonnenwetter gehabt hätten.
Auf dass wir nächstes Jahr wieder versuchen, uns selbst zu übertreffen! (Und auf 23 Grad mit Sonne-Wolken-Mix...)

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Rede bei der Sommerschwüle 2016

Am 23. Juli habe ich auf der Sommerschwüle - CSD Mainz 2016 eine Rede halten dürfen. Eigentlich sollte ich bei der Zwischenkundgebung der Demo sprechen. Leider hatte unser Zug einen Unfall, sodass ein Großteil der Aktivist_innen aus Darmstadt  (inklusive mir) erst nach der Demo am Gutenbergplatz ankam.
Die Veranstalter_innen haben mich kurzfristig auf der Hauptbühne sprechen lassen. Ich danke euch dafür!
Hier nun meine Rede zum Lesen, Teilen und Diskutieren:

 

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Rede CSD Aschaffenburg 2016

Am 11. Juni fand der dritte Christopher Street Day in Aschaffenburg statt.
In diesem Jahr hielten sich die Angriffe auf die Veranstaltung in Grenzen. Während im letzten Jahr noch homophobe Banner von einer Straßenbrücke hingen und der Kundgebungsort mit "No Homo"-Stickern vollgeklebt war, schien es diesmal im Vorfeld des CSD ruhig gewesen zu sein. Na ja, nicht ganz: Beim Dreh des Werbevideos wurde die Jugendinitiative rAinBows, die auch gleichzeitig den CSD organisiert von Deppen angegriffen (Bericht aus dem Main-Echo)
Es war also auch an diesem Tag wieder wichtig, nach Aschaffenburg zu reisen und mit 800 anderen Menschen gemeinsam für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung zu demonstrieren.

Ich durfte bei der Kundgebung auf dem Theaterplatz auch etwas sagen:

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Rede beim CSD Innsbruck 2016

Ich war dieses Jahr zum allerersten Mal beim Christopher Street Day in Innsbruck eingeladen. Das Motto lautete "Lassts uns heiraten!"
Auch wenn heiraten für viele von uns jetzt nicht unbedingt infrage kommt, so kennt doch jede_r von uns ein Homo-Pärchen, das sich nichts sehnlicher wünscht, als in einem Standesamt den Bund der Ehe einzugehen. In Österreich besteht ähnlich wie in Deutschland eine Eingetragene Partnerschaft. Auch hier gibt es derzeit noch eine große Zahl an Benachteiligungen gegenüber der Ehe (mehr dazu beim Rechtskomitee Lambda).

Im Innsbrucker Rapoldipark habe ich deshalb nicht nur dazu aufgerufen, sich Homophobie und Transphobie an jedem Tag im Jahr entschlossen entgegenzustellen, sondern auch die Standesämter zu stürmen.

 

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Rede bei "Keine Demo für Alle"

Foto: marcus
Foto: marcus

Am 28. Februar haben sich 80 Menschen aus Darmstadt, Frankfurt und Wiesbaden zusammengetan und sind zusammen als Reisegruppe nach Stuttgart gefahren um den Widerstand gegen die mittlerweile 9. so genannte "Demo für Alle" zu unterstützen. Stellvertretend für meine supergeilen Verein vielbunt e.V. durfte ich eine kleine Ansprache auf der Gegenkundgebung des Aktionsbündnisses "Keine Demo für Alle" halten. Ich habe mich darüber sehr gefreut. Da ich sehr schnell rede und nicht jede_r stenografieren kann, ist nun der Text hier online.

Eins noch: Wir waren etwa 1000 Gegendemonstrierende. Es gab durchaus vielfältige Aktionen. Von Theater, Musik und Reden bis hin zu Blockaden und anderen kreativen Protestformen. Wir kämpfen da gegen etwa 4000 Homophobe. 
Es wird wieder eine sogenannte "Demo für Alle" geben. Wir brauchen mehr Menschen die dagegen halten. Warum habe ich heute erklärt:

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Club der toten Clubs

Freitagabend, alle sind besoffen, keiner kann mehr fahren, wir wollen aber noch so riiiichtig hochkarätig tanzen. Das war in den letzten Jahren nie ein großes Problem. Meine Göttin, was hatten wir Auswahl! Das partyamt.de war voll mit tollen Sachen wo man selbst mit 3 Atü auf'm Kessel noch locker in einer halben Stunde hintorkeln konnte. Uns stand die Nachtwelt offen!


Die erste Wahl war bei mir - was sonst - der Schlosskeller. Hier hab ich mir schon damals Sonntagnachts bei der S&L-Disko das Abi versaut und auch an den anderen Wochentagen viel für meine Zukunft getan. 

Genauso wie im 603. Damals, dienstagabends, draußen: Gaffen und begafft werden. Ein großer Traum aus Bier und dem ganz neu erfundenen Hip-Getränk "Spritz Aperol". Ach du liebe Zeit! Wo bist du geblieben?
Da ich die größtenteils mein Taschengeld und später mein Gehalt und meine Gagen in diesen beiden Locations versoffen habe, ist mir wohl nicht aufgefallen, was schon immer geschieht und Menschen die Herzen bricht: Das Absterben von Clubs. Erst jetzt, wo ich quasi selbst eine Betroffene bin und am Wochenende regelmäßig unter Tränen der Verzweiflung kollabiere, weil momentan einfach alles zu schwierig ist, wenn man einfach nur mal bequem irgendwo abstürzen will, muss ich mal ein paar Worte verlieren:

Zu Schrill und Laut im Schlosskeller, zum Clubsterben, zu der Art, wie wir unser Geld ausgeben.

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Augen auf beim Protestwählen!

Wahlplakat (Beispielfoto)
Wahlplakat (Beispielfoto)

Eventuell ist es ein bisschen viel Tamtam nur für das bisschen Kommunalwahl. Aber dennoch bin ich sehr interessiert an den Kandidat_innen die auch für mich im Stadtparlament sitzen wollen. Immerhin: Queerpolitik ist auch Kommunalpolitik und außer der omnipräsenten Forderung nach #ehefueralle (gähn!) gibt es ein paar andere schwul-tuntig-queere Themen, die auch die Stadtverordneten in Darmstadt mal anfassen sollten. Deshalb ist vielleicht ganz clever, sich bei den Parteien und Kandidat_innen für die anstehende Hessische Kommunalwahl am 6. März 2016 zu informieren.

 

Gute Vorarbeit hat meine Lieblings-Homolobby vielbunt e.V. geleistet. Alle Parteien die aktuell bereits in der Darmstädter Stadtverordnetenversammlung vertreten sind, wurden mit sieben queeren Forderungen konfrontiert und löblicherweise haben sich alle die Zeit genommen, darauf zu antworten. Schaut euch das mal an, sehr spannend! vielbunte Forderungen an die Kommunalpolitik.

 

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Erasmus-Berichtspflicht: Fuck you

Die ganz alten Kühe unter euch können sich sicher daran erinnern, dass ich mal nach Holland ausgewandert bin und das mit einem gesunden Maß an Hysterie zelebriert habe.

War ja eigentlich nur ein Auslandssemester im Erasmus-Programm. Erasmus kennt man in Darmstadt quasi noch von früher, wenn man montagabends mal im Schlosskeller gelandet ist und plötzlich alle 20 Jahre alt waren und Spanisch gesprochen haben. Das Image des Erasmus-Semesters, das aus bisschen Uni und richtig viel Feiern besteht, hat natürlich auch mich angesprochen. Leider hab ich das schon drei Jahre zuvor in Darmstadt so praktiziert und musste echt was für meinen Abschluss machen.
Damit aber nicht genug. Als zum Chaotismus neigende Verpeilerin wurde ich leider auch von den vielen Formalia überrollt. Dass ich stets zu spät von benötigten Unterschriften, Anträgen und einzuhaltenden Fristen erfahren habe, hat mir dann noch den Rest gegeben. Ich war eigentlich schon vor Abreise über Monate ständig nassgeschwitzt und hatte nervösen Durchfall.

Letzten Endes hab ich das Semester in der niederländischen Provinz erfolgreich absolviert und wollte dann wieder zurück zur Normalität kommen. Aber ich hab die Rechnung ohne das Erasmus-Büro der TU Darmstadt gemacht. Alle Austauschstudierenden müssen einen Erfahrungsbericht abgeben. Drei Seiten entlang einer vorgegebenen Gliederung. Die werden online gestellt damit man sich über die Partneruni informieren kann.
Diese Erfahrungsberichte sind immer der gleiche Rotz aus "Ich habe Freunde gefunden und tolle Erfahrungen gemacht". Egal von wem und egal wo die Person war. Absolut nicht hilfreich. Langweilig, austauschbar, realitätsfern!

Deshalb habe ich mich entschieden, einen etwas anderen Erfahrungsbericht zu schreiben, der wirklich weiter helfen soll. Auch nach nun fast zwei Jahren wurde er nicht auf der Webseite der Uni veröffentlicht. Warum das so ist, könnt ihr euch sicher schon denken.

Um dieses Schriftstück mit historischer Bedeutung dennoch der Welt zugänglich zu machen, veröffentliche ich es nun einfach hier.
Viel Vergnügen!

 

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Geh nicht ins Bett mit der Jugend gegen AIDS

Ich bin langjähriger Fan des Schwulenreferats der Uni Mainz und besonders seiner, unter Eingeweihten nur "Unifete" genannten, LesBiSchwulen Party Warm ins Wochenende im Kulturcafé. Natürlich folge ich auch dem facebook-Account des Referats. In der letzten Woche hat ein Posting ganz besonders meine Aufmerksamkeit erregt.
Berichtet wird von einem tollen Vernetzungstreffen mit der Jugend gegen AIDS e.V. Zusätzlich folgt noch die Ankündigung, dass zum Welt-AIDS-Tag der besagte Verein einen Infostand an der Uni hat. Und dann gibts noch einen Link zur Facebook-Seite der Jugend gegen AIDS und ein bisschen Werbung zur Mitarbeit dort.
Wow. Da war ich wirklich ein bisschen geschockt.

Die meisten haben von der Jugend gegen AIDS e.V. wahrscheinlich noch nichts gehört. Während es in jeder Großstadt eine AIDS-Hilfe gibt, die dann auch noch jeweils einem Landesverband und dem Bundesverband angehört, ist wenig Raum für andere Initiativen. Ist doch eigentlich nicht schlecht, wenns noch andere gibt, die das Thema HIV/AIDS anfassen. Gibt ja viel zu tun. Lobbyarbeit, Prävention, Betreutes Wohnen...
Die Jugend gegen AIDS schreibt sich wohl vor allem so etwas wie Prävention auf die Fahnen. Und das auf einem drastischen Weg, der nicht wirklich nur auf Jubel stößt. Vor allem bei mir nicht.

Das erste Mal als ich von der Jugend gegen AIDS gehört habe, haben sie gerade T-Shirts mit dem folgendem Aufdruck angeboten: "Du knallst die Pussys reihenweise, sie stöhnt laut, du stirbst leise". Na das ist mal sprichwörtlich ein Mordsspruch! Sex = AIDS = Tod. Das führt junge Menschen sicherlich zur Entwicklung einer gesunden Sexualität...

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Wo gezündelt wird, fliegen Funken

In Zeiten in denen alle paar Tage eine Flüchtlingsunterkunft brennt, scheint man besonders bei der Alternative für Deutschland bezüglich solcher Meldungen abgestumpft zu sein. Solidaritätsbekundungen der AfD-Europaabgeordneten Beatrix von Storch an Menschen denen hier nach einer Flucht aus Krisengebieten der dunkeldeutsche Hass entgegen flackert, habe ich bisher wohl überlesen. Nun hat der Terrorismus in Deutschland aber eine neue Qualität erreicht, zu der selbst Bea nicht mehr still halten kann! Am Montagvormittag erreichte die Öffentlichkeit diese Schreckensmeldung von ihr: "Heute Nacht wurde mein Auto abgefackelt. Wer die Hetze gegen die AfD mitgemacht hat und sich jetzt nicht davon scharf distanziert, der ist Mitschuld (sic!). Dann macht er sich durch Schweigen mit diesen Verbrechern gemein."

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Rede bei "Regenbogen für Alle"

Obszön, gottlos und verdammt attraktiv
Obszön, gottlos und verdammt attraktiv

Hallo meine lieben Menschen! Ihr glaubt nicht, wie gut es tut, zu diesem Anlass in so viele Gesichter schauen zu dürfen.
Zum 8. Mal marschiert hier mittlerweile die so genannte „Demo für Alle“ auf. Und ich kann euch sagen: Beim letzten Mal standen nicht annähernd so viele Menschen vor der fetten Polizeilinie, die 4000 Besorgnis erregende Bürger von uns abgeschirmt hat.
Dennoch wurden wir mit diffamierenden Äußerungen überzogen und mussten ach so christliche Anfeindungen auf den Bannern und Plakaten dieser Fanatiker_innen lesen.
Die sogenannte „Demo für Alle“ reklamiert für sich, eine stille Mehrheit zu vertreten.
Die so genannte „Demo für Alle“ behauptet, Werte zu verteidigen, die allen Deutschen innewohnen.
Die so genannte „Demo für Alle" lügt.


Wenn ich mir die ansehe, die da aufmarschieren, dann sehe ich keine einheitliche Gruppe besorgter Eltern. Ich sehe ein Besorgnis erregendes Bündnis aus rechtspopulistischen AfD-Politiker_innen und CDU-Funktionär_innen. Ich sehe ultrakonservative sogenannte „Familienschützer“ und Antifeministinnen. Ich sehe erzkatholische Kirchenmenschen und evangelikale Fundamentalist_innen. Die Köpfe des Ganzen – Hedwig von Beverfoerde, Beatrix von Storch, Birgit Kelle und auch Gabriele Kuby – sind alle vier gebildete und intelligente Frauen, die seit Jahren und Jahrzehnten unter der Vortäuschung falscher Ziele gegen Schwule und Lesben, gegen sexuelle Vielfalt und gegen alternative Lebensweisen Stimmung machen. Mit den Schlagworten „Familienschutz“, „Kindeswohl“, „Genderwahnsinn“ und „Frühsexualisierung“ betreiben sie auf ebenso perfide wie auch hochprofessionalisierte Weise Hetze gegen uns. Mit einer ausgeklügelten und sichtlich erfolgreichen Marketingstrategie versuchen sie, Massen aufzuschrecken und zu einem Kampf im Namen der Kinder, im Namen des Glaubens oder im Namen des Abendlandes zu mobilisieren. Mit dem Vorgaukeln eines vermeintlichen Konsenses, vereinen sie fundamentalistische, ultrareligiöse, und rechtsextreme Kräfte mit gutgläubigen Schafen aus der Bevölkerung. Mit emotionalen Argumentationen und infamen Lügen, werden Angst und Schrecken verbreitet und die Menschen direkt von der Pegida-Demo in die Reisebusse zur „Demo für Alle“ gelockt. Die Teilnehmer_innen dieser Demonstration kommen aus der ganzen Republik; zum einen aufgerührt von abgewichster Panikmache und zum anderen weil die so genannte „Demo für Alle“ die perfekte Veranstaltung ist, um Rechtsextremismus und Menschenverachtung salonfähig zu machen. Es scheint die christlichen Eltern nicht zu stören, dass ihre Kinder neben verurteilten NPD-Funktionären und den Glatzen von der Identitären Bewegung auf dem Schillerplatz stehen, während sie selbst den Hasspredigten faschistoider Kundgebungsredner_innen lauschen. Es scheint den wenigen muslimischen und schwarzen Demonstrationsteilnehmer_innen nicht aufzufallen, dass sie zum größten Teil von antiislamistischen Rassist_innen umgeben sind. Demokratisch gewählte Abgeordnete der CDU zeigen da auf der Bühne ihr antidemokratisches Gesicht. Hedwig von Beverfoerde hat im Juni ganz unverhohlen bewiesen, dass sie sich sehr über die Teilnahme von Rechtsradikalen freut, solange sie doch nur die rosa und hellblauen „Demo für Alle“-Banner vor sich halten.
Das, was dieses Bündnis da drüben auf dem Schillerplatz vereint, ist nicht die Sorge um die Kinder, es ist nicht der Schutz des Grundgesetzes oder irgendwelcher religiöser Werte. Es der Hass gegen Lesben, gegen Schwule und gegen Trans*. Es ist der Hass gegen alles, das nicht hetero und cissexuell ist. Es ist der Hass gegen alles was ihnen fremd ist.

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Rede vom CSD Darmstadt 2015

Der CSD in Darmstadt ist wirklich mein Lieblingstag im Jahr. Es verschlägt mir jedes mal aufs Neue den Atem, wenn ich die Demo sehe und bei der Kundgebung in so viele aufmerksame Gesichter schauen darf. Man hat wirklich das Gefühl etwas zu bewegen! <3

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CSD Frankfurt 2015

Heute zog wieder eine große bunte und laute Demonstration durch Frankfurt. Es war für mich wieder ein berauschendes Gefühl, mit so vielen Menschen zusammen durch die Stadt zu gehen, zu feiern, fotografiert zu werden und mich zu zeigen.
Aber auch zu protestieren und laut zu sagen, was mich stört. Heute sind wir nicht nur auf die Straße gegangen, weil das Leben für uns eine einzige Party ist.
Wir sind heute auch auf die Straße gegangen um unseren Protest auszudrücken.

Unseren Protest gegen eine Regierung, die uns in unseren Menschenrechten beschneidet und uns diskriminiert. Die CDU und allen voran Bundeskanzlerin Angela Merkel versuchen seit Jahrzehnten mit allem was sie haben, uns weiterhin klein zu halten und sieht uns als Menschen zweiter Klasse. Angefeuert durch Stammtischparolen und ein krudes Weltbild, das auf einem Buch mit einer sprechenden Schlange und jungfräulicher Geburt basiert, ist ihnen bis zum Verfassungsbruch jedes Mittel recht, uns herabzusetzen und zu beleidigen. Und die Koalitionspartner mit ihren großen Versprechungen machen auch noch mit. Wo bitte ist denn diese „100% Gleichstellung nur mit uns“?!  

Wir drücken heute auch unseren Protest aus, gegen homophobe und transphobe Gewalt.
Letzte Woche wurde während des CSDs eine junge Tunte am Münchner Hauptbahnhof  angegriffen und verprügelt. Dieser Fall ging durch die Medien und hat eine große Empörung ausgelöst. Endlich! Ihr Tunten, Trinen, Transen, Mannsweiber und Schwuchteln hier wisst genau so gut wie ich: Beschimpft, angespuckt und verkloppt werden, ist keine Seltenheit. Wir können nicht einfach im Fummel über die Zeil laufen. Wir können nicht einfach als Transsexuelle auf ein öffentliches Klo gehen. Es ist manchmal einfach gefährlich „zu schwul“ oder „zu lesbisch“ rüberzukommen.
Und durch die homofeindliche Hetze in den Parlamenten, Zeitungen und in Talkshows wird den Arschlöchern auch noch Recht gegeben? Das muss aufhören!

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Rede CSD Aschaffenburg 2015

Foto: rAinBows Aschaffenburg
Foto: rAinBows Aschaffenburg

Am 13. Juni war ich zu Gast beim 2. Aschaffenburger Christopher-Street-Day. Die Veranstaltung wurde im Vorfeld von rechten und christlich-fundamentalistischen angegriffen.
Neben homophoben Bannern an einer Brücke und Aufklebern am Kundgebungsort in der Innenstadt wurde in der Nacht zuvor auch das JuKuz mit Eiern beworfen.
So was hab ich noch nicht gesehen.  So was dürfen wir nicht zulassen und so was müssen wir nächstes Jahr verhindern.


Kommt alle 2016 zum dritten CSD AB!
Ich werde auch wieder da sein.


Hier nun das, was ich dieses Jahr gesagt habe:

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Was könnt ihr anders?

Oh ja! Es geht wieder los: Die CSD-Saison ist eröffnet. Die Kampagnen starten, das Moodboard der diesjährigen Kollektion steht,  und ich bin begeistert! 
Nach langen Diskussionen zeigt sich der CSD Darmstadt sowohl mit seinem Motto als auch mit der Wort-Bild-Marke in einer nie dagewesenen Aufbruchstimmung!
Das Motto wird wohl nur von den wenigsten als belangloser Vielfalts-Spruch gedeutet: Nein - Dieses Motto ist eine Kampfansage und will auch so verstanden werden!
Weil es nämlich reicht! Weil sich die queeren Menschen in Darmstadt nicht mehr von der Politik abspeisen lassen wollen und weil einmal im Sommer Demonstrieren, um sich dann den Rest des Jahres wieder mit Diskriminierung rumzuschlagen offensichtlich keine Lösung ist.
Wer beim Lesen des Mottos noch nicht glaubt, dass in Darmstadt nun ganz andere Saiten aufgezogen werden, der_die wird es dann spätestens an dem Logo erkennen: Revolutionär und dennoch mit Augenzwinkern. Zwei Personen auf einem Einhorn, schwenken die Fahnen, mit geballter Faust den Feind_innen entgegen! Aufbruch! Jetzt kommen wir! Man sieht vor dem geistigen Auge fast schon Straßenbarrikaden und besetzte Gotteshäuser. Es war sicher nicht leicht, nach dem Motto von 2014 ("Ich habe nichts gegen die, aber...") ein ähnlich starkes Motto zu finden und so umzusetzen. Aber mit diesem Ding kann sich der CSD Darmstadt auch dieses Jahr wieder sehen lassen.
Was immer ein bisschen unter geht, ist das Positionspapier, das der CSD herausgibt, um darzustellen, worum es den queeren Aktivist_innen dieses Jahr vor allem geht. Der Text von 2014 hat mich umgehauen und ich wusste noch ein bisschen genauer als zuvor, weshalb ich auf die Straße gehe.
Deshalb war also meine Spannung mehr als groß, wie rebellisch und kämpferisch nun das Positionspapier, das Pamphlet, die Resolution zum  CSD Darmstadt 2015 aussehen wird! Was fordert die Darmstädter Bewegung? Wie hart sind ihre Worte? Welche Alternativen sehen sie zu "bunten Umzügen" und unauffällig zurückhaltenden Umarmungs-Events am IDAHOT?  (<-- ja, man darf durchaus selbstkritisch sein). Wie kann aus einer Luftballons-und-liebe-Aufkleber-Community, die nur noch positive Botschaften formulieren und alle mitnehmen möchte, endlich wieder  eine Bewegung werden, die mit schlagkräftigen Aktionen und neuen Protestformen endlich mal Transphobie und Homophobie in den Arsch tritt?

Und dann wurde der Text diese Woche veröffentlicht

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Merkel, bleib standhaft!

In Irland gab es ein Referendum in dem entschieden wurde, ob es künftig möglich sein soll, dass auch gleichgeschlechtliche Paare so richtig echt heiraten dürfen. Man liest immer, dass Irland so ein superkatholisches Land ist und dass das Ergebnis dieser Volksabstimmung an Pfingsten(!) total überraschend war. Zum einen war die Wahlbeteiligung ungewöhnlich hoch und zum anderen hat der Anteil der Ja-Stimmen die Erwartungen aller Beteiligten übertroffen. Wow!
Für mich ist nach wie vor grausam, dass über Gleichstellung/Gleichberechtigung/Menschenrechte abgestimmt werden muss. Sei es ein Parlament oder seien es die Wahlberechtigten eines Landes. Darüber zu verhandeln und abzustimmen ob eine Gruppe nun gleiche Rechte bekommen soll wie die Allgemeinheit oder nicht, ist absurd. Und wenn ich den Gedanken weiter spinne: Wie beklemmend wäre es wohl gewesen, wenn bei ähnlich hoher Wahlbeteiligung eine eindeutige Absage an die Öffnung der Ehe erteilt worden wäre? Wäre in Deutschland eine Volksabstimmung möglich und man hätte eindeutig für weitere Diskriminierung abgestimmt, wäre ich einen Tag später ausgewandert. Auf eine Insel.

Nun hat die frohe Botschaft aus Irland auch in Deutschland die Diskussion um Eingetragene Lebenspartnerschaft und Ehe neu entfacht. Relativ schnell entstand das Hashtag #EhefürAlle in den sozialen Medien und übereilte Online-Petitionen werden gestartet. Bundesjustizminister Heiko Maas hat gerade - wahrscheinlich zufällig mitten in der Debatte - so einen Gesetzesentwurf zum Abbau einiger Diskriminierungen der Eingetragenenen Lebenspartnerschaft vorgelegt. Das volle Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare ist jedoch nicht dabei und die Unzufriedenheit groß. Wir wollen uns nicht so billig abspeisen lassen.
Hinzu kommt, dass kurz nun auch in Grönland ("Boah, sogar Grööönland, ey!") die Ehe geöffnet wurde und alle nur noch peinlich finden was in Deutschland abgeht. Besonders beschämend war dann noch das behämmerte Herumgeeiere von Regierungssprecher Steffen Seibert rund um Abbau von Diskriminierung, Gleichsetzung, Gleichstellung.

Gebt euch mal diese dreieinhalb Minuten. Das ist die Essenz der Gleichstellungspolitik unserer Bundesregierung. Mit allen Argumenten.

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IDAHOT 2015 - das hab ich gesagt

Am 17. Mai 2015 wurde auch in Darmstadt wieder eine Aktion zum Internationalen Tag gegen Homophobie und Transphobie durchgeführt. Der Verein vielbunt hat zu einem Kiss-In am Luisenplatz eingeladen. Auch in diesem Jahr durfte ich wieder etwa in ein Mikrofon reinsagen. Für alle die nicht dabei waren oder nicht aufgepasst haben, ist hier nun der Text noch mal online verfügbar.

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Schwule Mädchen, Kampfeinsatz!

Für mich als jemand die lange nach der AIDS-Krise und zu Zeiten der eingetragenen Lebenspartnerschaft geboren wurde, war schwul zu sein lange keine große Angelegenheit. Die Diffamierungen und Angriffe durch Mitschüler oder irgendwelchen Idioten auf der Straße habe ich irgendwie weggesteckt. Dass sich der Aktivismus in den letzten Jahren sehr viel auf Adoption und Ehe konzentrierte, habe ich als Zeichen dafür gesehen, dass nun nur noch ein paar letzte Schlachten geschlagen werden müssen und dann endlich alles gut ist. Ein Trugschluss, wie sich nun herausstellt. Der Ton wird rauer, die Angriffe auf uns werden existenzieller.
 
Seit längerer Zeit können wir beobachten, wie rechtes, religiös-fundamentalistisches und offen homophobes Gedankengut von einzelnen, gut organisierten und vernetzten Akteur_innen immer aggressiver und immer lauter in die Gesellschaft getragen wird und dort immer mehr Zuspruch findet. Es entwickelt sich zusehens ein Umfeld, in dem Homophobie "nicht zwangsläufig menschenverachtend" ist, man Petitionen und Kampagnen gegen uns startet und nun auch gegen uns auf die Straße geht
 
Unter dem Schlagwort "Kindeswohl" werden Bildungspläne und schwullesbische Aufklärungsprojekte, die auf eine diskriminierungsfreie Gesellschaft hin arbeiten als traumatisierend und als seelische Vergewaltigung von Schüler_innen durch pädophile Gender-Ideolog_innen stilisiert. Multiplikator_innen solcher Kampagnen sind in erster Linie rechte und fundamental-christliche Medien, Gruppen und Parteien, aber mittlerweile auch Mainstream-Medien wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung bzw. Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung und Spiegel Online. Im Umfeld der AfD-Europaabgeordneten Beatrix von Storch tummeln sich etliche Homohasser_innen die ein starkes und sich immer weiter professionalisierendes Netzwerk bilden und dabei Hand in Hand mit Rechtsradikalen gehen, um immer tiefer in die Gesellschaft einzudringen und mit einem neuen Feindbild - nämlich uns - Ängste zu schüren. Die vermehrt homophobe Stimmung in Frankreich, angetrieben durch die manif pour tous-Bewegung, hat die Zahlen gewaltätiger Übergriffe auf Schwule steigen lassen. Die Bewegung rekrutiert Menschen aus allen Schichten und radikalisiert sich zusehens. Es war also kein Wunder, dass das System manif pour tous als "Demo für alle" auch nach Deutschland herüberschwappte. Zwar konnten Mitte November in Dresden die wenigen Demonstrant_innen von einem Gegenbündnis empfangen und zur vorzeitigen Beeendigung ihrer menschenfeindlichen Kundgebung gebracht werden, aber das war nur der Anfang. Am letzten Wochenende haben sich bei einer Demonstration in Hannover viele hundert Menschen versammelt, die mit ihren Plakaten und Bannern eine eindeutige Sprache gesprochen haben. Die perfide Vorgehensweise, Schwule und Lesben als infiltrierende Homo-Lobby und Gender-Ideolog_innen zu bezeichnen und uns als Sexualstraftäter_innen zu kriminalisieren findet ihren vorzeitigen Gipfel nur noch in den Kommentaren bei facebook und unter homofeindlichen Artikeln, in denen zu Mord an uns und Vergewaltigung von uns aufgerufen wird. 
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Kundgebung CSD Darmstadt 2014

Meine Rede vom CSD Darmstadt 2014. Das diesjährige Motto "Ich hab nichts gegen die, aber" war wirklich wunderbar gewählt und ich hätte stundenlang darüber reden können. Glücklicherweise war die Redezeit begrenzt.

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Sich überwinden - Brücken nicht einreißen

Discrimination No Thanks
Original-Foto von Andreas Thürck

Ich hatte, wie jedes Jahr, auch diese Saison wieder supergeile Tage auf dem CSD in Frankfurt. Auch wenn unser Auftritt auf der Demonstration mehr Mainstream als kritisch war...
Mittlerweile habe ich auch mitbekommen, dass es wohl am CSD-Sonntag einen "Flashmob" gegeben haben soll, der den so genannten "Gaucho-Tanz" aufgegriffen hat. Initiator war der Moderator auf der Hauptbühne Thomas Bäppler-Wolf (auch bekannt als Bäppi). Und seine Intention war nicht, sich kritisch mit dem Verhalten der Spieler des deutschen Nationalteams und der Herabsetzung anderer (Gauchos/Argentinier_innen/Homosexuelle/Queers) auseinanderzusetzen, sondern das Gegenteil: Er wollte denjenigen, die beim Thema Patriotismus und Nationalismus nicht ganz so unverkrampft sind wie er selbst, damit sagen, dass sie Spießer und Klugscheißer sind:

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So gehen die Homos

Am Wochenende waren HerrFrauSchmidtchen und ich mal wieder auf der Demoparade des Frankfurter CSD unterwegs.
Wir haben dieses Jahr mit der Planung etwas spät angefangen. Genau genommen wussten wir Mittwochs noch nicht, wie wir Samstag aussehen würden. Letztendlich haben wir uns aus aktuellem Anlass entschlossen, uns luftige Trikots auszuleihen und mit dem Spruch "So geh'n die Homos - Die Homos gehen so" diese brütend heiße Demonstration hinter uns zu bringen.

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Tunten, greift zum Transparent!

Dieser Artikel von mir wurde am 08.06.2014 leicht verändert auf queer.de veröffentlicht. Ich bin stolz wie Lady Oskar!

Hier noch die Originalfassung für euch und natürlich eine Review der bösesten Kommentare ganz unten:

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Abschied ist ein schwarzes Pferd

Zu allererst möchte ich, dass ihr dieses Lied hört, während ihr meine Botschaft lest!

Einfach um ein bisschen in meine Stimmung zu kommen. Keine Angst, das dauert nur 2 Minuten 56!

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Rosas Tierleben: Drag Queens

Die Drag Queen [dɹæɡ kwiːn] (Homo rupaulensis) ist eine weltweit verbreitete Spezies. Die in ihrem Verhalten hochspezialisierten Drag Queens gelten als glamouröseste Vertreterinnen der Untergattung der Tucken (Effemininae). Der Körperbau unterscheidet sich kaum von anderen Tucken, lediglich Gestalt, Behaarung und Färbung lassen auf Artstatus schließen. Der Erstbeschreiber Carl von Linné ordnet sie als Großtranse ein: »erbricht sich nach Gras; trinkt in guter Gesellschaft, Nase pudrig, geht auf den Zehen; schwitzt sehr wenig, in der Begattung innig verbunden; macht nachts die Runde« (Linnaeus, 1758).

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Wir haben unterschrieben

Worum es geht, kannst du hier nachlesen.
Nun habe ich eine Liste von einigen Leuten aus Darmstadt, die die Petition "Zukunft – Verantwortung – Lernen: Kein Bildungsplan 2015 unter der Ideologie des Regenbogens" unterschrieben haben, zusammengestellt*.


Keine Ursache!

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Hate is in the air...

Ich kann es nicht auf den Tag genau bestimmen, aber es muss irgenwann im letzten Jahr geschehen sein: Ich habe bemerkt, dass ich seit Ewigkeiten in einer rosaroten Blase gelebt habe. In einer heilen Welt, in der man die Bösen an Springerstiefeln und Bomberjacken bzw. violetten Gewändern erkannt hat und alle anderen gut waren.

Als wir gesagt haben, dass wir jetzt einen CSD in Darmstadt machen, haben alle sich gefreut und geklatscht, die Parteien wollten uns treffen und alle sind sich freudig in die Arme gefallen.
Wir wussten anfangs gar nicht wofür und vor allem wogegen wir kämpfen würden: War eigentlich alles gut.
Dass wir so blauäugig gewesen sind, liegt vor allem daran, dass wir dort leben wo wir leben. Darmstadt ist so grünliberal, so verschlafen-egal, so schaumermal. Eine Stadt ohne Gegensätze. Wenn sich NPD-Nazis mal hierher verirren, dann kommt ein gesellschaftlicher Durchschnitt von 1000 Menschen, brüllt sie nieder und geht danach zurück zum Tagesgeschäft. Alle leben friedlich nebeneinander her, wer Ärger macht, kommt sicher von außerhalb.

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Ich lasse die Hüllen fallen!

Schluss mit Schweigen! Es ist jetzt ein Jahr her, ich hatte mir eigentlich vorgenommen, nicht darüber zu sprechen, aber jetzt nachdem Monate ins Land gegangen und wir alle zur Normalität zurückgekehrt sind, will ich doch eine Anekdote zum Besten geben... Wo fange ich nur an?

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